Fabian oder der Gang vor die Hunde

von Erich Kästner

Was tun, wenn alles vor die Hunde geht? Berlin Ende der 1920er Jahre: Die Weltwirtschaftskrise bestimmt das Leben in der Stadt, die NSDAP ist auf dem Vormarsch, die Weimarer Republik in den letzten Zügen, auf den Straßen mehren sich gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Gruppen. Fabian, 32, promovierter Germanist, schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch und stürzt sich mit seinem Freund Labude ins aufgeheizte Berliner Nachtleben. Aus seiner Perspektive beschreibt Kästner die Sinn- und Haltungssuche zweier junger Männer angesichts einer Gesellschaft am Abgrund. Labude glaubt an die Veränderbarkeit der Welt und an die Kraft der Vernunft; Fabian ist ironisch distanzierter Beobachter. Kästners satirischer Großstadtroman – bei seinem Erscheinen 1931 ein Verkaufsschlager und 1933 von den Nazis verbrannt – beschreibt beklemmend pointiert gesellschaftliche Entwicklungen, die sich auch heute beobachten lassen. Kästner schreibt über sich: „Er wollte vor dem Abgrund warnen, dem sich Deutschland und damit Europa näherten! Er wollte (…) mit allen Mitteln in letzter Minute Gehör und Besinnung erzwingen.“

REGIE & BÜHNE

Paul Schwesig

KOSTÜM & BÜHNE

Annika Lohmann

DRAMATURGIE

Mona vom Dahl

MIT

Alex Friedland, Gintas Jocius †, Jürgen Kaczmarek, Tanja Kübler, Hussam Nimr, Stefanie Winner

PREMIERE

30.03.2019

SCHLOSSTHEATER CELLE